Schaffhauser Nachrichten: «Konfettifest in bunten Kostümen»

13. Februar 2023

Schaurige Masken ziehen, begleitet von Blasmusik und Trommeln, schallend durch die Altstadt: Nach zwei Jahren...

Der Kunstverein und die Stadt Schaffhausen haben sich auf einen neuen Vertrag geeinigt. Die Konflikte rund um den Einfluss des Vereins auf das Museum zu Allerheiligen wurden beigelegt.

von Daniel Jung

Der vertragslose Zustand ist beendet: Der Kunstverein Schaffhausen und die Stadt Schaffhausen haben einen neuen Vertrag unterzeichnet. Dieses Abkommen stellt die Zusammenarbeit zwischen Kunstverein und Museum zu ­Allerheiligen auf eine neue Basis.

Der alte Vertrag, der 1937 aufgesetzt und 2002 überarbeitet wurde, war auf Ende 2016 von der Stadt gekündigt worden. Seit Anfang Jahr herrschte ­daher ein vertragsloser Zustand zwischen dem Kunstverein, der rund 1000 Mitglieder zählt, und der Stadt. Der Kunstverein hatte 1937, bei der Entstehung des Museums zu Allerheiligen, dem Museum seine Kunstsammlung geschenkt und seither das Museum mit zahlreichen Neuerwerbungen unterstützt.

Der neue Vertrag wurde von Stadt und Kunstverein Schaffhausen gemeinsam ausgehandelt. «Es waren zwei Partner, die sich auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet sind», sagte Kulturreferent Raphaël Rohner gestern bei der Präsentation im Museum. In konstruktiven Gesprächen sei eine neue, tragfähige Basis für die weitere Zusammenarbeit gelegt worden. «Darauf bin ich sehr stolz», so Rohner.


Kunstwerkausleihe beibehalten

Auch Stephan Kuhn, Präsident des Kunstvereins, zeigte sich erfreut. «Mit dem Ergebnis können alle zufrieden sein», sagte er. Im neuen Vertrag seien verschiedene Punkte, die sich durch die Professionalisierung des Museumsbetriebs ergeben hätten, aktualisiert worden. Dennoch könne der Kunstverein wichtige Traditionen wie die Ausleihe von Kunstwerken weiter pflegen. Mit dem alten Vertrag habe die Zusammenarbeit während fast 80 Jahren meist gut funktioniert, sagte Kuhn. «Hoffentlich ermöglicht der neue Vertrag nun weitere 80 Jahre der guten ­Zusammenarbeit.»

Der neue Vertrag nimmt wesentliche Elemente des bisherigen auf:

  • Der Kunstverein spricht sich mit dem Kunstkuratorium des Museums über Neuerwerbungen ab.
  • Museum und Kunstverein kooperieren bei Kunstausstellungen und -veranstaltungen. Eine fixe Mindestanzahl der Ausstellungen wird aber nicht definiert.
  • Der Kunstverein ist Teil der Findungskommission bei Besetzungen der Kuratorenstellen der Kunstabteilung.
  • Der Kunstverein kann Werke an Vereinsmitglieder ausleihen, wobei die ausleihfähigen Werke aber künftig speziell inventarisiert werden.
  • Daneben regelt der Vertrag auch verschiedene neue Aspekte:
  • Neu haben die Mitglieder des Kunstvereins nicht nur in Kunstausstellungen freien Eintritt, sondern können alle Abteilungen und Ausstellungen des Museums gratis besuchen. Der Kunstverein zahlt dem Museum dafür jährlich einen Pauschalbetrag von 10 Franken pro Mitglied.
  • Der schon bisher übliche Einbezug des Kunstvereins in die Planung der Ausstellungen der Kunstabteilung wird neu mit einer Jahresplansitzung verstetigt.
  • Weiter ist vorgesehen, dass sich das zuständige Stadtratsmitglied, die Direktorin des Museums und der Präsident des Kunstvereins künftig mindestens alle zwei Jahre zu einer Aus­sprache treffen. So sollen neue ­Bedürfnisse früh erkannt werden.


Vorgehen bei Konflikten

Stadtrat Rohner ist zuversichtlich, dass Meinungsverschiedenheiten zwischen Kunstverein und Museum künftig im Gespräch gelöst werden können. Dennoch wurde im Vertrag auch ein Vorgehen für Konfliktsituationen festgehalten, bei dem zunächst eine gemeinsame Schlichtungskommission gegründet wird.

Der Kunstverein ist nicht der einzige museumsnahe Verein. Im Verhältnis zum Historischen Verein, zur Naturforschen Gesellschaft oder zum ­Museumsverein drängten sich derzeit keine Vertragsänderungen auf, sagte Stadtschreiber Christian Schneider. Jedoch sei es denkbar, dass mit weiteren Vereinen Abmachungen zu Pauschalvergütungen von Museumseintritten getroffen würden.

Museumsdirektorin Katharina Epp­­recht betonte, dass die Zusammenarbeit mit den museumsnahen Vereinen zur guten Verankerung des Museums in der Bevölkerung beitrage. «Es ist toll, wie viele Leute in diesen Vereinen mitmachen», sagte sie.

Rohner kündigte an, dass die neue Museumsstrategie im nächsten Jahr im Rahmen einer Vorlage an den Grossen Stadtrat öffentlich diskutiert werde.

 

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Nachdem es im Jahr 2015 zum Zerwürfnis zwischen Stadt und Kunstverein gekommen war, haben Kulturreferent Raphaël Rohner (l.) und Kunstverein-Präsident Stephan Kuhn nun einen neuen Vertrag unterzeichnet. Bild: Selwyn Hoffmann

 

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