Die Stadt erhält eine Skulptur von Roman Signer als Leihgabe vom Kunstverein. Sie wird aussehen wie zwei sich spiegelnde Giebel. Stehen wird sie vor der Nordfassade des Münsters.
Elena Stojkova
Zwischen den Parkplätzen am Münsterplatz und der Nordfassade des Münsters – mitten in der Münstersenke – wird bald ein Kunstobjekt aufgestellt, das die Blicke auf die Kirchenwand ziehen soll. Es ist eine viereinhalb Meter hohe Skulptur mit dem Namen «Verdoppelung». Sie soll aussehen wie zwei sich spiegelnde Giebel aus Stahl. «Das Kunstwerk wird die eindrückliche Nordfassade des Münsters noch besser zum Ausdruck bringen», sagte Bildungsreferent Raphaël Rohner gestern an der Medienkonferenz, die vor dem Münster stattfand.
Der Kunstverein Schaffhausen wird dieses Jahr 175-jährig. Zu diesem Anlass hat er diese Skulptur beim Schweizer Gegenwartskünstler Roman Signer in Auftrag gegeben. «Wir haben uns verschiedene Künstler angeschaut», sagte Stephan Kuhn, Präsident des Kunstvereins Schaffhausen. Die Arbeiten im öffentlichen Raum von Signer gefielen dem Kunstverein. Man lud den Künstler nach Schaffhausen ein, machte einen Rundgang mit ihm. «Der Münsterplatz interessierte ihn, hier, sagte er, solle sein Kunstwerk stehen», so Kuhn.
Am gewünschten Standort
Das Kunstwerk und sein Standort seien mit den Kirchenvertretern des Münsters, der Denkmalpflege, dem Hochbauamt, der Feuerwehr – sie wird nötigenfalls genug Platz haben, um am Kunstwerk vorbeizufahren – besprochen worden. Und tatsächlich: Das Werk kann genau an dem Standort, den der Künstler dafür ausgewählt hat, aufgestellt werden.
Der Kunstverein finanziert das Werk und stellt die Skulptur der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung, um den Bodensee- und den Hochrheinkunstweg aufzuwerten und die Gegenwartskunst im öffentlichen Raum zu fördern. Die Stadt und der Kunstverein haben für die Dauer von 20 Jahren einen Leihvertrag abgeschlossen. Dieser kann anschliessend um jeweils zehn Jahre verlängert werden. Die Stadt verpflichtet sich damit, die Skulptur dauerhaft auf dem Münsterplatz auszustellen und für ihren Unterhalt zu sorgen. «So ein Werk ist nicht für die Kurzfristigkeit gedacht», sagte Rohner.
Mit seinen viereinhalb Metern ist das Objekt weniger hoch als die David-Skulptur von Karl Geiser, die sich unweit des geplanten Standorts der «Verdoppelung» befindet. Heute wird ein Modell des Werks auf dem Münsterplatz aufgestellt. Ein Metallbauer ist beauftragt, Signers Vorstellungen umzusetzen. Es ist noch offen, wann genau in diesem Jahr das Kunstwerk aufgestellt wird. Die Baueingabe erfolgt in diesen Tagen.