Schaffhauser Nachrichten: «Konfettifest in bunten Kostümen»

13. Februar 2023

Schaurige Masken ziehen, begleitet von Blasmusik und Trommeln, schallend durch die Altstadt: Nach zwei Jahren...

Mehr und bessere Schulräume: Die Prognose der Stadt Schaffhausen lautet: Bis 2034 wird es auf Stadtgebiet 700 Schulkinder mehr als heute geben. Mehr Schulraum muss also her. Nun hat die Stadt ein Konzept zur Schulraumplanung vorgestellt. Es stehen viele Erweiterungen und Sanierungen an.

Rund 3350 Schülerinnen und Schüler auf Kindergarten-, Primar- und Oberstufe zählt die Stadt Schaffhausen heute. «In fünf Jahren sind es nach unseren Prognosen etwa 300 mehr, und bis ins Schuljahr 2034/35 werden weitere 400 hinzukommen», sagte Bildungsreferent Raphaël Rohner (FDP). Diese zusätzlich 700 Kinder entsprechen etwa 32 Klassen. Und diese zusätzlichen Kinder brauchen Schulraum – der in den nächsten Jahren in der Stadt nach und nach erstellt werden soll. Am Mittwoch hat die Stadt ihr Konzept zur Schulraumplanung im Stadttheater vorgestellt. «Ein grosser Tag», sagte Kathrin Menk, Bereichsleiterin Bildung.

Bisher bezog sich die Schulraumplanung in der Stadt auf einzelne Projekte. «Dort, wo man den Eindruck hatte, es müsse gebaut oder saniert werden, hat man das gemacht», sagte Rohner. Eine mittel- und langfristige Planung für das gesamte Stadtgebiet gab es nicht – bis jetzt. Nach zwei Jahren liegt nun ein Konzept vor, das die zukünftige Entwicklung der städtischen Schulen aufzeigt.

Bestehende Schulräumlichkeiten sowie der Sanierungsbedarf wurden analysiert; anhand der Geburtenzahlen und der Wohnbauentwicklung wurde eine Prognose zu den Schülerzahlen erstellt. «Unsere Ziele sind: zeitgemässe Schulräume für alle Stufen der Volksschule, ausreichend Schulraum in den Quartieren, eine bestmögliche Nutzung von bestehenden Raumkapazitäten, der Ausbau der schulischen Sportinfrastruktur, die Stärkung des Betreuungsangebots», sagte der Bildungsreferent.

220 Millionen Franken Wert

Für jedes einzelne Projekt im Gesamtkonzept wird wie bis anhin eine Kreditbewilligung folgen, teilweise wird es auch eine Volksabstimmung geben. Bereits in der Planungsphase befinden sich die Projekte zur Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Steig inklusive Turnhalle und Hort sowie die Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Kreuzgut. Über letzteres wurde bereits im Herbst 2019 abgestimmt, das Bauprojekt wird nun ausgearbeitet und soll von 2022 bis 2024 umgesetzt werden. Der politische Prozess beim Steigschulhaus steht noch an.

Insgesamt haben die Schulbauten in der Stadt einen Gesamtversicherungswert von 220 Millionen Franken. «Es geht hier um einen hohen Wert», sagte Baureferentin Katrin Bernath (GLP). Diesen Wert gilt es zu erhalten, die Liegenschaften dementsprechend zu unterhalten. Wenig überraschend: Bei der Analyse des baulichen Zustands hat das neue Schulhaus Breite «SHED» am besten abgeschnitten. Auch die Turnhalle Emmersberg schneidet gut ab. Den höchsten Instandsetzungsbedarf hingegen hat die Turnhalle Bach. Die Kunstturnhalle Dreispitz, die Doppelturnhalle Gräfler oder die Turnhalle Kreuzgut schneiden ebenfalls weniger gut ab.

Wie Projektleiter Cédric Perrenoud von der Immoprogress AG sagte, wurden in den städtischen Schulanlagen Raumanalysen durchgeführt. So konnte festgestellt werden, wo Defizite herrschen. Auf der Breite beispielsweise ist dank dem Neubau momentan ausreichend Raum für zusätzliche Kinder im Quartier vorhanden. Weiterer Raum kann aber nötig werden. Langfristig ist dort ein Neubau für einen Doppelkindergarten vorgesehen.

Sek und Real im Alpenblick

Eine Sekundarschule befindet sich heute im Schulhaus in Buchthalen, die Realschule im Schulhaus Alpenblick. Die Schulraumplanung sieht vor, diese Sek und Real einst am Standort Alpenblick zusammenzuführen. «Durch die Erweiterung des Alpenblicks schafft man langfristig Raum für die Oberstufe», sagte Perrenoud. «Und das Schulhaus Buchthalen, in dem jetzt die Sek drin ist, wird für weitere Primarklassen freigespielt.»

Beim Schulhaus Steingut stellt man rasch wachsende Schülerzahlen fest: Diese Schülerinnen und Schüler können zum Teil in Herblingen aufgenommen werden – denn dort ist eine Erweiterung des Schulhauses bereits bewilligt. Langfristig soll aber auch das Steingut vergrössert werden.

Auf Kindergartenstufe rechnet man mit vier zusätzlichen Klassen bis in vier Jahren. Geprüft wird ein Kindergarten-Standort im Werk I der Stahlgiesserei, sofern Bedarf besteht. Das hängt vom Klientel, das dort einzieht, ab. Der Doppelkindergarten Geissberg soll zu einem Vierfachkindergarten werden, und auch beim Kindergarten Munothalde wird ein Ausbau zu einem Doppelkindergarten geprüft.

Prüfen, was möglich ist

Angedacht sind dieses Jahr einige Machbarkeitsstudien, die dem Hochbauamt in Auftrag gegeben wurden. Wie der stellvertretende Bereichsleiter Hochbau, Musa Miftari, sagte, habe man schon mit der Prüfung eines Ausbaus des Dachgeschosses beim Schulhaus Emmersberg begonnen. «Wir überprüfen, ob es für Lehrerzimmer, Gruppenräume oder Werkräume ausgebaut werden kann, damit die Klassenzimmer in den Regelgeschossen freigespielt werden können», so Miftari. Als nächste Machbarkeitsstudie steht die Prüfung zur Erweiterung des Alpenblicks für die Oberstufe an. Untersucht wird dort auch die Möglichkeit einer neuen Turnhalle.

Mit der Standortevaluierung für den Neubau zweier zusätzlicher Kindergärten auf dem Geissberg hat man bereits begonnen. «Wir prüfen, wo er stehen könnte, wie viel er kosten würde.» Ebenfalls auf dem Plan steht die Prüfung zur Erweiterung der Munothalde und – für nächstes Jahr – zur Erweiterung des Schulhauses Steingut und des Ersatzneubaus Bocksriet, so Miftari.

Von Jahr zu Jahr gebe es mehr Schulkinder, sagte Stadtschulratspräsident Christian Ulmer. «Dann stellen wir Container auf und improvisieren.» Diese seien zwar «Luxusobjekte», sagte er, sie sollen richtige Schulbauten bei Bedarf jedoch lediglich ergänzen, sich aber nicht «zu Türmen erheben». Er zeigte sich erfreut, dass die Stadt nun ein Schulraumkonzept entwickelt hat. Mittelfristig sei vieles angedacht, das werde politisch «ein Hosenlupf», sagte er. «Jahrzehntelang hat man nicht investiert, die Schulraumplanung nicht vorangetrieben.» Jetzt aber könne man es dafür richtig machen und die Situation der Schulen peu à peu verbessern. «Die Schulbehörde ist begeistert.»

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Im Stadttheater wurde das Konzept vorgestellt, unter anderem von Projektleiter Cédric Perrenoud, Baureferentin Katrin Bernath, Bereichsleiterin Bildung Kathrin Menk und Bildungsreferent Raphaël Rohner (v.l.). Bild: Melanie Duchene

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